Lebensreise in Buchform

Ein Wegbegleiter des Schweizer Impressionismus

"Vor fünf Jahren bin ich zum ersten Mal den Werken von Julius Voegtli begegnet , es war für mich so etwas wie Liebe auf den ersten Blick. In einer Kunstzeitschrift las ich einen reich bebilderten Beitrag über den Maler, dessen Namen ich vorher noch nie gehört hatte. Ein Schweizer Wegbereiter des Impressionismus: diese Ankündigung machte mich neugierig und die Abbildungen erinnerten mich lebhaft an die französischen Meister, an Cezanne, an Monet, an Degas, an Renoir oder Pissarro. Diese Meister waren mir schon seit meiner Jugendzeit vertraut. Der Verfasser eines Artikels in einer Kunstzeitschrift hatte seine Leser gebeten, ihm bei der Suche nach unbekannten Werken von Julius Voegtli und nach weiteren Informationen über dessen Leben behilflich zu sein.... Er war kein anderer als der Enkelsohn des Künstlers, der Immobilienhändler Hans Vögtli. Er hatte für die Kontaktaufnahme seine Adresse hinzugefügt. Daraufhin rief ich ihn eines Tages an, wir kamen ins Gespräch vom Hundertstel ins Tausendstel und fanden rasch Gefallen aneinander. Ich reiste zu ihm in die Schweiz und schaute mir die bereits vorhandenen Bilder und Fresken von seinem Großvater genauer an und war von Mal zu Mal mehr begeistert. Mich packte der Ehrgeiz. Ich wollte helfen, einen zu Unrecht vergessenen Künstler von internationalem Rang wiederzuentdecken und sein Werk nachträglich in die Chronologie der Kunstgeschichte einzutragen. Drei Jahre lang habe ich mit tatkräftiger Unterstützung von Herrn Hans Vögtli umfassend recherchiert und bin bei meinen Nachforschungen zu der festen Überzeugung gekommen, dass sich Julius Voegtlis Wirken nicht auf die Schwyzerdütsche Provinz beschränkt hat, sondern eng vernetzt war mit der Avantgarde der europäischen Malerei an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, denn er hat in München an der renommierten Akademie der Bildenden Künste studiert und dort nicht wenige Wegbereiter der Moderne wie Kandinsky und Giacometti kennengelernt. Nicht nur als Maler, sondern auch als Mensch war und bin ich von Julius Voegtli eingenommen. Er war im Unterschied zu manchen Genies seiner Zeit wie van Gogh oder Gauguin kein Mann der Skandale, sondern entsprach wohl eher dem schweizerischem, vom Calvinismus geprägtem Idealbild des Homo faber, wie ihn Max Frisch, der bedeutendste Schweizer Autor des 20.Jahunderts, in seinem gleichnamigen Roman entworfen hat: ein schöpferischer, als Handwerker, Tüftler oder Künstler mit seinen eigenen Händen schaffender, auf eigenen Füßen stehender Mensch. Julius Voegtli war ein herausragender Künstler, einer der besten Köpfe seines Landes, aber er lebte zu einer verkehrten Zeit. Mit dem neuen Buch „Julius Voegtli – Ein Wegbereiter des Schweizer Impressionismus“ über das Leben und Wirken dieses einzigartigen Künstlers und dieser Website möchten wir Julius Voegtli in die heutige Zeit transportieren, da seine Werke einfach zeitlos sind."

Buchauszug Vorwort Nour Nouri, Herausgeber